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Pressestimmen 2010

OÖN 13.3.2010

Ensemble Uppercussion: Musik zwischen Spitzensport und Ausdruckskraft

Martin Grubinger bei der Probe  Bild: Herzenberger

Percussion in Power: Konzert mit dem Ensemble Uppercussion und Martin Grubinger (Brucknerhaus, 11. März)

OÖN Bewertung:

Wenn er die Bühne betritt, wird er gefeiert wie ein Popstar, und wegen seiner Kraft und Ausdauer einem Spitzensportler nicht unähnlich bejubelt. Martin Grubinger, Tausendsassa unter der jungen Generation von Schlagzeugern, mag trotz oder vielleicht gerade wegen seines zurückhaltenden Äußeren, seines fast asketischen Lebenswandels begeistern. Kraft pur, die in einigen hundert Schlägen pro Minute die Sticks auf den Fellen tanzen lässt und dennoch sich so zügeln lässt, dass auch subtile Klänge hervorgezaubert werden können.

Doch ist das noch Musik, oder nicht doch schon eher Leistungssport? Geht es da noch um Emotion, oder doch nur um die Demonstration, dass der Mensch schnellere Bewegungen vollbringen kann, als ihm die Wissenschaft gemeinhin zugesteht?

Dort wo Martin Grubinger als Interpret auftritt, ist er eindeutig Musiker. So bei Keiko Abes „Wave“, einem unglaublich lautstarken Marimbastück, begleitet von einer Batterie an Schlagwerk, bei dem die stellenweise ungezügelte Brutalität der Klänge nicht bloß wegen der optischen Opulenz begeistert, sondern in der Wechselwirkung mit zart angetupften Tönen unglaubliche Spannung und leidenschaftlichen Ausdrucksgehalt zeigt.

Das gelingt ihm auch bei „Thirteen Drums“, einem zwar akrobatischen, aber nicht minder ausdrucksstarken Werk von Maki Ishii. Sein eigenes „Planet Rudiment“ war hingegen nichts anderes als Zirkusartistik der Marke wer kann schneller, lauter, mit mehr witzigen Gags die Trommeln malträtieren. Dazwischen unglaublich feinfühlige Marimbamusik interpretiert vom „Wave“-Duo. Emiko Uchiyama, Schülerin von Keiko Abe, zeigte ein hochsensibles Gespür für Melodien und deren Zeitabläufe und entlockte dem Marimba edelste Klänge, die auch Vladimir Petrov in seinem Repertoire hat. So klang Ravels „Alborada del Gracioso“ genauso faszinierend wie sein eigenes Arrangement von „Tranke Todorke“. Petrov ist auch Mitglied von Uppercussion und war somit der meistbeschäftigte Musiker des Abends, der auch mit jazzigen Sambatönen nach Nils Leiser aufzuwarten wusste.

Viele Facetten bestens gezeigt

Mastermind der Percussion Powershow ist Wolfgang Reifeneder, der vor allem mit zwei kuriosen Beiträgen punktete. Zunächst „Bodycheck“. Wenn sich Schlagzeuger eigenartig benehmen – was gar nicht so selten vorkommen soll – und im öffentlichen Raum eines Flughafens ihren Körper zu Schlaginstrumenten umfunktionieren, kann das schon den Groll der Aufsichtsbehörden wecken, die in Person von Ali Andress die Uppercussions zu so manch gewieftem Umgang mit Koffer & Co. animierten. Nicht weniger erheiternd eine Kartenpartie, wo angefangen vom Mischen bis zum nervösen Klopfen mit den Spielkarten perkussive Musik in Reinkultur entstand. Viel Applaus für einen sehr abwechslungsreichen Abend, der viele Facetten aktueller Schlagwerkmusik bestens präsentierte.

Pressestimmen 2008

Dezember/Jänner-Ausgabe (2008/2009) der Monatszeitung des Wiener Musikvereines


Kronenzeitung 11.2.2008

 


Thalheims Schlagwerker geben in Wien den Ton an 

Das Quintett heißt "Uppercussion", gewann 1998 und 2000 den Nachwuchsbewerb "Prima la musica" auf Bundesebene und fiebert dem Höhepunkt der bisherigen Erfolgsgeschichte entgegen: dem Auftritt im Wiener Musikverein am Mittwoch. Markus Ridderbusch (26), Christoph Gatterbauer (26), Karin Reifeneder (22), ihr Vater Wolfgang (47) und der Bulgare Vladimir Petrov (22) sind Mitglieder des Thalheimer Ensembles. Vor elf Jahren entstand das Schlagwerk-Quintett an der Musikschule und wählte den Namen "Uppercussion": eine Symbiose aus der englischen Bezeichnung für Oberösterreich und dem Wort Percussion. Angetrieben von "Spielertrainer" Reifeneder gelang den Musikern bereits nach zwei Jahren der Sprung in große Konzertsäle im Land. Die Siege beim bundesweiten Nachwuchsbewerb halfen dabei mit. 2001 gewann "Uppercussion" beim landesweiten Projekt "Klangfluss" und spielte fünf Konzerte in Oberöstereich. Im Vorjahr absolvierte das Quintett eine Tournee durch Österreich, Deutschland und Italien. Höhepunkt wird aber übermorgen der Auftritt bei der Jugendkonzertserie "capriccio" des Wiener Musikvereines im Brahmssaal des ehrwürdigen Konzerthauses an der Bösendorferstraße sein. Hierzulande bestreitet "Uppercussion" einen Konzertabend am 8. Februar im Brucknerhaus Linz.

Auf Konserve gibt es das Ensemble bislang noch nicht. "Perkussionsmusik lebt auch vom Anschauen; wir planen daher eine DVD und sind auf der Suche nach Sponsoren", sagt Wolfgang Reifeneder. Den Erfolg des Quintetts begründet der Ensembleleiter so: "Wir präsentieren nicht nur gute Stücke, sondern erwischen die Zuhörer und Zuseher mit Power, Groove und spielen witzig unterhaltend." 

Der Altersunterschied von 25 Jahren ist in der Gruppe kein Hindernis: "Ich bin froh, mitspielen zu können, denn mittlerweile können die Jungen Dinge, die ich mir abschauen kann." Dafür habe er Erfahrung und Kontakte, was das Management anlangt, ist Reifeneder überzeugt. 

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